Flohmärkte in Paris

Flohmarkt Paris Puces Clignancourt

Die Flohmärkte in Paris sind sehr beliebt und können sich für Lieberhaber alter Objekte als wahre Schatzgruben erweisen. Auch wenn man nicht unbedingt vorhat, etwas zu kaufen, empfiehlt sich ein Besuch der schönen Pariser Trödelmärkte, die unter anderen auch in Woody Allen’s Film „Midnight in Paris“ zu sehen sind und eine ganz besondere Atmosphäre versprühen. Unterscheiden muss man zwischen den berühmten Flohmärkten am Stadtrand (die „Puces“), die das ganze Jahr über geöffnet sind und wo professionelle Händler auch Antiquitäten und Designermöbelstücke anbieten und den privaten Trödelmärkten, die das ganz Jahr über punktuell in den Straßen der Hauptstadt stattfinden. Darüber hinaus gibt es noch die Bouquinistes am Seine-Ufer und die Geschäfte in den überdachten Passagen. Alles, was ihr zu den schönsten Flohmärkten in Paris wissen müsst, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Die schönsten Trödelmärkte in Paris

Der Flohmarkt „Puces de Saint-Ouen / Clignancourt“ in Paris

Flohmarkt Paris Puces Saint-Ouen

Der bereits 1885 eröffnete „Marché aux Puces“ ist der älteste Flohmarkt Frankreichs und mit über 3.000 Ständen in 15 verschiedenen thematischen Bereichen auf einer Fläche von 12.000m² der aktuell größte seiner Art weltweit. Er befindet sich am Platz Porte de Clignancourt unweit der gleichnamigen Metrostation in der 47.000-Einwohnerstadt Saint-Ouen (Seine-Saint-Denis) an der Grenze zum 18. Arrondissement im Norden von Paris. Das Angebot des Marktes ist vielseitig und reicht von Antiquitäten und Raritäten aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert über Schmuck und Sammlerstücke bis hin zu sehr günstiger Secondhand- und Sportbekleidung. Um die 11 Millionen Besucher gehen hier pro Jahr samstags, sonntags und montags auf die Jagd nach Schnäppchen und Gelegenheiten, zur Stärkung zwischendurch stehen 21 Restaurants parat.

Metro: Porte Clignancourt (Linie 4) oder Garibaldi (Linie 13)
Öffnungszeiten: Samstag von 9 Uhr bis 18 Uhr – Sonntag von 10 Uhr bis 18 Uhr – Montag von 11 Uhr bis 17 Uhr – Viele Geschäfte sind zwischen dem 1. und 15. August geschlossen.

Der Flohmarkt „Puces de Vanves“ in Paris

Troedelmarkt Paris Puces de Vanves

Ungefähr 380 Händler bieten samstags und sonntags vormittags in der Avenue Georges Lafenestre und Avenue Marc Sangnier unweit der Metrostation Porte de Vanves im 14. Arrondissement im Südwesten von Paris Gebrauchtwaren aller Art zu günstigen Preisen an. Von Besuchern wird dieser Markt wegen entspannter Atmosphäre und angenehmen Ambiente gelobt, hier wird Authentizität noch groß geschrieben. Auf der Onlinepräsenz des Flohmarktes werden sämtliche Händler und ihr jeweiliges Spezialgebiet vorgestellt, seit 2005 kann man an vielen Ständen auch einen schön gemachten Bildband über die Geschichte und Gegenwart des Marktes kaufen. Mit etwas Glück sieht man hier sogar manch berühmtes Gesicht, die Betreiber sind stolz darauf, einige bekannte französische Journalisten, Schauspieler und Schriftsteller zu ihren zu Kunden zählen.

Avenue Marc Sangnier und Avenue Georges Lafenestre
Metro: Porte de Vanves (Linie 13)
Öffnungszeiten: Samstags und sonntags von 7 Uhr bis 13-14 Uhr

Der Flohmarkt „Puces de Montreuil“ in Paris

Benannt nach der Metrostation Porte de Montreuil im 20. Arrondissement im Osten der französischen Hauptstadt ist dieser Flohmarkt mit seinen gut 1.000 Ständen entlang der Avenue du Professeur André Lemierre unter ausländischen Gästen in Paris noch nicht ganz so bekannt. Fans von stilvoller Secondhandkleidung im Retrostil finden hier original Hawaiihemden aus den 1950er Jahren, schwere Lederbekleidung, alte Uniformen und sogar Teile bekannter Modedesigner für erstaunlich kleine Preise. Ein weiterer Schwerpunkt sind Ersatzteile für Fahrräder sowie Elektrogeräte und Werkzeuge, auch alte Möbel, Comics, Platten und Geschirr lassen sich hier gut erstehen. Computerfreaks statten dem Markt ebenfalls gerne einen Besuch ab, finden sie dort doch manch seltenes Zubehör aus den 1980er Jahren. Auch wenn das ein oder andere Angebot interessant sein mag, kann der Flohmarkt nicht mit den oben genannten „Puces de Vanves“ und „Puces de Saint-Ouen / Clignancourt“ mithalten. Das Viertel / der Flohmarkt ist leider etwas heruntergekommen und es wird zuviel Neuware verkauft.

Avenue du Professeur André Lemierre
Metro: Porte de Montreuil
Öffnungszeiten: Samstags, sonntags und montags von 7 Uhr bis 17 Uhr

Die Bouquinistes am Seine-Ufer in Paris

Bouquinistes Paris

Geradezu wortwörtlich wie für ein Paris aus dem Bilderbuch repräsentieren die insgesamt ungefähr 900 kleinen Verkaufsstände für alte Bücher, Comics, Post- und Landkarten sowie Poster von Stars die französische Hauptstadt. Die sogenannten Bouquinistes von der Seine gibt es beiderseits der Seine bereits seit der Revolution im Jahr 1789, seit 1931 ist die Länge der einzelnen Verkaufsstände auf jeweils 8 Meter festgelegt. Geöffnet sind die im traditionsreichen Grün gehaltenen Holzboxen bei gutem Wetter in der Regel zwischen März und Oktober an mehreren Tagen der Woche, manche schon vormittags ab 11:30 Uhr, die Mehrheit jedoch erst nachmittags. Schwerpunkte der Bouquinisten sind die „Rive droite“ (rechtes Ufer) zwischen dem Quai du Louvre und der Pont Marie und die „Rive gauche“ (linkes Ufer) zwischen dem Quai Voltaire und dem Quai de la Tournelle.

Überdachte Passagen

Troedelmarkt Paris die Passagen

Die „Passages couverts“, von denen es im 19. Jahrhundert in Paris gut 150 gab, sind eigentlich hochmodern: Händler, Kunden und Waren werden durch die Glasdächer vor Sonne und Regen sowie Straßenlärm geschützt. Von den heute noch ca. zwei Dutzend überdachten Passagen empfiehlt sich für Trödler insbesondere die Passage des Panoramas, wo man alte Postkarten, Briefmarken und Münzen kaufen kann. Auch in den anderen Passagen findet man das ein oder andere alte Möbelstück oder Spielzeug. So gibt es zum Beispiel in der Passage Molière ein Geschäft, das alte Filmplakate verkauft und zahlreiche Buchgeschäfte in der Passage Jouffroy. Zugegeben, die überdachten Passagen sind eigentlich keine richtigen Flohmärkte, da auch „neue“ Ware angboten wird – trotzdem möchte ich sie in diese List aufnehmen, da man dort immer wieder kleine Schätze findet. Alle Infos zu den verschiedenen Passagen und den verkauften Artikel findet ihr in meinem Beitrag Überdachte Passagen in Paris.

Flohmärkte von Privatpersonen in Paris

Neben diesen Flohmärkten, die das ganze Jahr über geöffnet sind, gibt es auch jede Woche in den Straßen von Paris Trödelmärkte, bei denen Privatpersonen ihre gebrauchten Waren anbieten. Auf der Seite vide-greniers.org findet ihr alle Termine, Adressen und Uhrzeiten. Große Möbelstücke sind bei diesen Flohmärkten nur selten im Angebot – die Wohnungen in Paris sind klein und der Pariser investiert nicht unbedingt besonders viel in die Möblierung. Und deswegen gibt es auf den Trödelmarkte hauptsächlich Schuhe, Kleidungsstücke, Spielzeug, Bücher, DVDs und kleinere Möbel und Gebrauchsgegenstände (Lampen, Gläser usw.) zu kaufen – was für Touristen eigentlich sehr gut ist, denn große Gegenstände sind mit dem Flugzeug oder der Bahn doch eher schwer zu transportieren.

Vintage-Flohmarkt in der Bellevilloise

Vintage Flohmarkt Paris Retro

Wer auf Kleidungsstücke aus den 50er-Jahren steht, kann den beliebten Vintage-Flohmarkt besuchen (organisiert von FiftiesSound), der ca. alle 3 Monate in der schönen Veranstaltungshalle La Bellevilloise stattfindet. Der Flohmarkt ist ein beliebter Treffpunkt für die Rockabilly-Szene – vor der Halle stehen immer schöne alten Motorräder – sodass oft auch eine Rock’n’Roll Band auftritt. Wer will, kann sich auch von einem echten „Barbier“ die Haare schneiden und den Bart rasieren lassen. Auf diesem Markt werden alle möglichen Objekte aus den 50er-Jahren verkauft, von alten orangenen Telefonen über schicke Bürolampen bis hin zu schrägen Hawaiihemden!

Welchen Flohmarkt besuchen?

Ich empfehle in erster Linie die Flohmärkte Puces de Saint-Ouen und Puces de Vanves zu besuchen. Beim Flohmarkt in Montreuil gibt es ein bisschen zuviel Krimskrams und neue Ware, sodass man oft das Gefühl hat, auf einem „normalen“ Markt zu sein – und das Viertel ist nicht unbedingt das schönste und beste. Außerdem gibt es in Saint-Ouen und Vanves auch schöne überdachte Bereiche. Die bekannte Szene aus dem Film Midnight in Paris wurde übrigens im Marché Paul Bert in den Puces de Saint-Ouen gedreht.

Die Bouquinistes-Stände müsst ihr nicht „gezielt“ aufsuchen. Ihr werdet an ihnen zwangsläufig vorbeikommen, wenn ihr Notre-Dame besucht. Was die schönen überdachten Passagen und die Trödelmärkte von Privatpersonen angeht: Wer Interesse hat, kann einen Besuch in seinen Besichtigungsplan einbauen – beides sind schöne Alternativen zum klassischen Sightseeing in Paris.

18 Kommentare

  1. Paris für ein Wochenende??? Reicht nicht! Ich war gefühlt schon 1000 Mal in Paris! Na ja, nicht ganz so oft, aber 50 Mal waren es bestimmt, oft auch für fünf oder sieben Tage. Ich habe auch die diversen Flohmärkte besucht und den einen oder anderen Gegenstand gefunden. Echte Raritäten sind selten und dann richtig teuer. Aber interessant ist es immer!

  2. Hallo.
    Wir fahren zu unseren Flitterwochen im Sommer nach Paris und wollen uns u.a. Flohmärkte ansehen. Welches Metroticket ist notwenig um auf den Porte Clignancourt zu gelangen? Genügt Zone 1-2?

    Vielen Dank
    Liebe Grüße Carina

  3. Hallo .
    Ich war heute am Flohmarkt Clignancourt und war etwas überrascht…
    Vor gefühlt 100 Jahren war ich schon mal da und hatte den ganz anders in Erinnerung. Damals war das ein richtiger Flohmarkt, mit lauter Marktständen.
    Jetzt sind das eher diverse Hallen und Verkaufsräume oder war ich falsch ??
    Ende des Monats bin ich nochmal in Paris und würde gerne nochmal hin.
    Liebe Grüße
    Mata

    • Hallo Mata,
      vor 100 Jahren habe ich den Markt noch nicht besucht 🙂
      Aber es stimmt, es sind jetzt eher Hallen und Verkaufsräume. Aber es gibt auch noch einige Stände – es hängt manchmal auch ein wenig vom Wetter ab.
      Viele Grüße,
      Roman

      • Hallo Roman,
        Vielen Dank- dann kann ich den Flohmarkt von meiner To-Do-Liste streichen und habe mehr Zeit, neue Sachen zu entdecken.
        Liebe Grüße
        Mata

  4. Hallo, zunächst einmal, tolle Seite!
    Ich war mal in Paris, da gab es einen extra Flohmarkt mit nur Büchern, der war überdacht und an einem Park. Ich glaube der Platz hatte was mit Pferden zu tun!?

    Schade finde ich, dass es hier keine Karte gibt wo die ganzen überdachten Hallen eingezeichnet sind.

    Viele Grüße
    Peter

    und ja ende Mai bin ich mit meiner Tochter in Paris

  5. Hallo an alle!
    Ich war dieses Wochenende in Paris (bis heute morgen) und habe zwei Flohmärkte besucht: „Puces de Saint-Ouen / Clignancourt“ und „Puces de Montreuil“. Vor allem den letzten wünde ich nicht empfehlen. Ich war froh, als ich da weg war. Ich hatte mich gefühlt wie eine einzige hellhaut-farbige Person, die sich verirrt hat. Auf die eigenen Sachen sollte ich besonders aufpassen. Also lieber nicht hingehen! Stattdessen in einem der Museen Zeit verbringen, wie ich z.B. ins Musee de l’Orangerie gegenagen bin.

    • Hallo Olga,
      danke für dein Feedback!
      Mir kam es bei meinem letzten Beusch nicht so extrem vor – aber es stimmt, dass der Flohmarkt nicht so schön und empfehlenswert wie der in Clignancourt ist.
      Viele Grüße,
      Roman

  6. Bonjour! Ich habe nur 2 Abende, den 10. und 11.5. und würde gerne etwas wie einen Flohmarkt besuchen – gibt es auch etwas, was nicht nur am Wochenende offen hat? Und am besten mit langen Öffnungszeiten (mind. 20h). Merci!

  7. Hallo,

    wir fahren über’s Osterwochenende nach Paris und würden auch gerne einen Flohmarkt besuchen. Kommt man an einen der Flohmärkte auch mit dem L’open Bus hin? 🙂

    LG u. vielen Dank- tolle Seite!!!!!

    Isolde

  8. Wir waren beim Marché aux Puces. Es war schon beeindruckend, was es da alles gibt. Man kann ganz entspannt durch die Gassen gehen. Allerdings wissen die Verkäufer ganz ganau, was wertvoll ist. Aber auch für einfache Dinge haben sie stolze Preise. Aber sollte man schon mal gesehen haben. Bekannte, die auch schon in Paris waren, wussten davon nichts.

    • Hi Christian,
      bei den „Puces“ handelt es sich um Profi-Verkäufer, die sich – wie du sagst – richtig gut auskennen 🙂
      Man kann ein wenig handeln. Wenn es richtig günstig sein soll, dann lieber die Flohmärkte am Wochenende in den Straßen von Paris erkunden. Die sind dann allerdings nicht so schön wie die Puces de Clignancourt!
      VG, Roman

  9. Hallo,
    tolle Aufstellung! Ich liebe Flohmärkte. Ich weiß noch, als ich zum Schüleraustausch in Paris war. Ich wollte unbedingt den berühmten Flohmarkt sehen. Meine französische Austauschfamilie konnte mit Marché aux Puces überhaupt nichts anfangen und hat mich dann in alle möglichen Antiquitätengeschäfte geschleppt. Ein paar Jahre später war ich dann am Porte Clignancourt – ich fand den total spannend!

    Midnight in Paris ist einer meiner Lieblingsfilme. Habe ich schon mehrmals geguckt. Beim nächsten Parisbesuch werde ich dann mal den Marché Paul Bert besuchen. Herzlichen Dank für den Tipp!

    Liebe Grüße
    Renate

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